Marschland Musik
Marschland - Traurige Trinkerlieder bei Edgar The Cat

Marschland - Catatonic Folk

Fleetenkieker (Krachmucker TV, Fäulnis) ist zurück. Dieses Mal mit Akustikgitarre und deprimierender Gossenmusik. Auf seiner ersten EP „Traurige Trinklieder“ hat er sich über vier Songs ganz dem alten Widersacher Alkohol gewidmet. Komponiert im dreckigen Schein verendenden Kerzenflackerns in einer muffigen, heruntergekommenen Kneipe.

Fleetenkieker über MARSCHLAND und „Traurige Trinkerlieder“

„Ich hatte die Schnauze voll, von allem. Allem um mich herum, dem Business, Menschen, die mir reinredeten, von mir selbst. Und den Kopfschmerzen, es waren vor allem die Kopfschmerzen. Die Uneinsichtigkeit, Schreien in der Musik mit einer zumindest rudimentären Technik zu kombinieren. Denn mit der Technik verschwinde das Einzige, was ich konnte. Authentizität. Ob es wirklich so gewesen wäre, wer weiß das schon. Ich müsse Musik erschaffen, die ich auch in 30 Jahren noch machen könne, sagte ich mir irgendwann, halb scherzend, halb sinnierend. Und schmiss alles hin. Jahrelang sammelte ich Erfahrungen, wechselte die Perspektive. Wurde vom Schaffenden (Fäulnis) zum Beobachter (Krachmucker TV). Ich glaube, ich habe gut 7 Jahre weder Riffs noch Texte geschrieben. Aber das Feuer, wenn auch zeitweise nur ein tristes, schmutziges Flackern, erlosch nie. Wann entstand Marschland? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, als ich Townes van Zandt hörte, „Nothin'“, „Waiting around to die“, „Rake“... da definierte sich erstmals, was ich wollte. Deprimierende Musik mit Akustikgitarre und klarem Gesang. Zandt auf deutsch? Ich kann jetzt noch viele andere Künstler nennen. Leonard Cohen, Tom Waits, späte Sachen von Cash, Chelsea Wolfe. Der Blues-Brothers Soundtrack, schmutzigster Blues, von dem ich viel zu wenig Ahnung habe. John Lee Hooker „I Hated The Day I Was Born“. So viele große Namen, die weit entfernt sind. Doch mit Zandt erwachte wieder etwas in mir, „der Wille, seinem Inneren über die Musik Ausdruck zu verleihen“. Wer oder was dafür verantwortlich war ist ja auch egal. Mit dem Erwachen, dem fast tot geglaubten Willen und Antrieb, etwas zu schaffen, loderte es wieder, das Feuer. Und dann? Mit dem Feuer kamen sie Riffs, die Texte und schlussendlich der Name. Marschland. Machte für mich absolut Sinn. Von den Großstädten ins Moor. Von Chaos, Lärm und U-Bahn-Stationen weg in die Abgeschiedenheit. Dorf, Felder, Wälder. Geschichten aus der Einsamkeit. Immer noch Verarbeitung. Vor allem aber eines: Freiheit. Musikalisch, künstlerische Freiheit. Was ist Marschland? Klingt ja gar nicht nach all den genannten Künstlern. Aber diese Frage eigentlich nicht mehr beantworten zu müssen, definiert ein Stück dieser Freiheit. Catatonic Folk. Katzenmusik. Townes van Zandt in scheiße.“

„Traurige Trinkerlieder“ erscheint am 31.10.2024 über Edgar The Cat

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